Praxis für Krankengymnastik,
Massage & Physikalische Therapie
Judith Hammerschmidt
Ralf Körner
Hauptstr. 57
51789 Lindlar
Telefon: (02266) 47 08 83
Gesundheitsnachrichten
Schmerzende Gelenke, steife Bewegungen und das stetige Fortschreiten der Krankheit – für viele Menschen mit Arthrose gleicht der Alltag einer Qual. Häufig führt der erste Weg zu Kortisonspritzen oder sogar zur Operation, doch diese Behandlungen sind oft nur von kurzer Dauer wirksam.
Kortison mag kurzfristig helfen, bekämpft jedoch nicht die Ursachen. Wie Ernährung und gezielte Bewegung Patienten helfen können, wieder mobil zu werden und ein Leben ohne ständige Schmerzen zu führen, verrät dieser Beitrag.
Kortison: Symptomlinderung mit begrenzter Wirkung und Risiken
Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, bei der der Knorpel zunehmend abgebaut wird. Das macht sie allerdings nicht zu einer reinen Verschleißerkrankung: Arthrose entsteht durch ein komplexes Zusammenspiel von Faktoren wie Entzündungen, Fehlbelastungen, genetischen Dispositionen und Stoffwechselstörungen. Eine zentrale Rolle spielt das Körpergewicht: Jedes zusätzliche Kilogramm belastet die Gelenke erheblich. Auch Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung tragen zur Entstehung der Erkrankung bei.
Zur kurzfristigen Linderung wird häufig Kortison eingesetzt. Injektionen direkt ins betroffene Gelenk wirken stark entzündungshemmend und lindern Schmerzen effektiv. Doch die Wirkung ist begrenzt, und wiederholte Anwendungen können das Gelenkgewebe schwächen, Knorpelschäden begünstigen und die Arthrose verschlimmern. Daher empfiehlt sich Kortison vor allem in akuten Phase – langfristig sollte allerdings ein nachhaltiger Behandlungsansatz angestrebt werden.
Ganzheitliche Ansätze zur nachhaltigen Linderung
Die Makrophagen der Gelenkmembran spielen eine zentrale Rolle bei der Arthroseheilung. Bei Betroffenen dominieren meist die entzündungsfördernden M1-Makrophagen, die Gewebeabbau begünstigen und Entzündungen verstärken. Doch mit gezielten Maßnahmen lassen sie sich in den M2-Modus überführen – einen entzündungshemmenden Zustand, in dem sie Stammzellen aktivieren und die Knorpelregeneration unterstützen können.
Um diesen Regenerationsprozess zu fördern, ist eine bewusste Anpassung der Lebensgewohnheiten erforderlich. Durch die gezielte Reduktion von Risikofaktoren und eine aktive Förderung der Heilung lassen sich die Makrophagen positiv beeinflussen. Ein bewährtes Konzept basiert auf vier essenziellen Säulen:
1. Ernährung als Basis der Regeneration
Eine entzündungshemmende Ernährung spielt eine entscheidende Rolle in der Arthrosetherapie. Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren, Antioxidantien und sekundären Pflanzenstoffen können helfen, Entzündungen zu reduzieren. Dazu gehören fettreicher Fisch, Nüsse, Samen sowie Gemüse und Gewürze wie Kurkuma und Ingwer. Zugleich sollten proentzündliche Lebensmittel wie Zucker, weiße Mehlprodukte und gesättigte Fette gemieden werden.
2. Gezielte Bewegung zur Gelenkstärkung
Regelmäßige Bewegung ist wichtig, um die Gelenkfunktion zu erhalten. Gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder sanftes Krafttraining können die Muskulatur stärken, die Gelenke entlasten und die Durchblutung fördern. Besonders wichtig ist es, auf eine ausgewogene Belastung zu achten, um Fehlhaltungen zu vermeiden.
3. Nährstoffunterstützung für die Knorpelgesundheit
Nährstoffe wie Glucosamin, Chondroitin, Kollagen und Vitamin D können die Knorpelstruktur unterstützen und zur Regeneration beitragen. Studien zeigen, dass eine gezielte Supplementierung in Kombination mit einer gesunden Ernährung die Symptome deutlich verbessern kann. Sie fördern die Aktivität der M2-Makrophagen, wodurch entzündliche Prozesse reduziert und Reparaturmechanismen angeregt werden.
4. Stressbewältigung und mentale Stärke
Chronischer Stress fördert entzündliche Prozesse im Körper und kann die Arthrose verschlimmern. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen können helfen, das Stresslevel zu senken und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.
Operative Eingriffe als letzte Option
In einigen Fällen ist eine Operation unvermeidlich, insbesondere, wenn konservative Maßnahmen keine ausreichende Linderung bringen. Diese Gelenkersatzoperationen können die Mobilität wiederherstellen, sind jedoch mit Risiken und langfristigen Herausforderungen verbunden. Daher sollte diese Option erst nach Ausschöpfung aller anderen Behandlungsmöglichkeiten in Betracht gezogen werden.
Fazit: Ein nachhaltiger Umgang mit Arthrose ist möglich
Die Behandlung von Arthrose erfordert einen langfristigen und ganzheitlichen Ansatz. Anstatt sich ausschließlich auf kurzfristige Lösungen wie Kortison oder Operationen zu verlassen, sollten Patienten auf eine Kombination aus entzündungshemmender Ernährung, gezielter Bewegung, effektiver Nährstoffzufuhr und mentaler Gesundheit setzen. So kann die Lebensqualität nachhaltig verbessert und die Progression der Erkrankung verlangsamt werden.
Das Bündnis Therapieberufe an die Hochschulen (bei dem der dbl Mitglied ist) ruft den Deutschen Bundestag auf:
- Schaffen Sie eine gesetzliche Grundlage für eine flächendeckende hochschulische Ausbildung in den drei Therapieberufen Ergotherapie, Logopädie und Physiotherapie!
- Stellen Sie sicher, dass Bund und Länder gemeinsam ein Finanzierungssystem etablieren, das den Ausbau primärqualifizierender Studiengänge unterstützt!
- Fördern Sie Begleitforschung zur Evaluation des Akademisierungsprozesses, um langfristig evidenzbasierte Entscheidungen treffen zu können!
- Qualität der Patientenversorgung sichern: Eine hochschulisch fundierte Ausbildung ermöglicht evidenzbasierte Therapieansätze und interprofessionelle Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit anderen Gesundheitsberufen.
- Fachkräftemangel bekämpfen: Nur durch attraktive Studiengänge können junge Menschen für diese Berufe gewonnen werden. Die aktuelle Ausbildungssituation führt zu hohen Abbruchquoten und Berufsflucht.
- Effiziente Nutzung von Ressourcen: Die parallele Existenz von Fachschulen und Studiengängen ist teuer und ineffizient. Ein einheitliches System spart Kosten und erhöht die Ausbildungsqualität.
- Zukunftsfähigkeit gewährleisten: Die Akademisierung schafft Raum für Forschung und Innovation, was essenziell für die Weiterentwicklung der therapeutischen Versorgung ist.
Akute Beschwerden im Rücken sind meist nichts Ernstes und haben eine gute Prognose", sagt Prof. Dr. Bernd Kladny, stellvertretender DGOU-Generalsekretär und Chefarzt der Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Fachklinik Herzogenaurach. „Erfahrungsgemäß bilden sich ein Hexenschuss oder andere funktionelle Kreuzschmerzen meist von selbst zurück. Bewegung ist hilfreich dabei“, sagt Kladny.
Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten Beschwerden in der Bevölkerung – vier von fünf Menschen sind irgendwann im Leben betroffen. Sie führen zu eingeschränkter Beweglichkeit und dem natürlichen Impuls, den Rücken zu schonen. „Rückenschmerzen sind jedoch kein Grund zur Ruhe – im Gegenteil: Bewegung ist oft der beste Weg zur Linderung“, sagt Kladny. „Schon kleine Anpassungen im Alltag können helfen, Beschwerden zu vermeiden und langfristig einen starken, schmerzfreien Rücken zu erhalten.“
Die Ursache von Kreuzschmerzen ist häufig eine geschwächte Rumpfmuskulatur, die bei zu wenig Bewegung oder falscher Haltung überlastet wird. Besonders langes Sitzen, etwa im Büro oder Homeoffice, begünstigt diese Beschwerden. Daher ist es wichtig, regelmäßig vom Schreibtisch aufzustehen, die Position zu wechseln und sich zu bewegen. Es gibt keine „richtige“ Sitzhaltung – wichtig ist, abwechselnd aufrecht zu sitzen und sich auch mal zu entspannen. Der Wechsel zwischen Sitzen und Stehen fördert zusätzlich die Rückengesundheit. Ruckartige Bewegungen oder das Heben schwerer Lasten, insbesondere nach längeren Pausen, können die Rückenmuskulatur überlasten und Verspannungen hervorrufen.
Bewegung bleibt auch bei bestehenden Schmerzen wichtig, da Orthopäden und Unfallchirurgen von Schonung abraten. „Aktivitäten wie Spazierengehen oder gezielte Dehnübungen fördern die Lockerung der Muskulatur und lindern den Schmerz schneller“, erklärt Kladny. Wärmebehandlungen, Dehnübungen und rezeptfreie Schmerzmittel aus der Apotheke können ebenfalls helfen.
Fünf einfache Maßnahmen gegen plötzliche Rückenschmerzen:
1. Gezielte Dehnungen: Übungen wie "Katze-Kuh" fördern die Beweglichkeit und lösen Verspannungen. So geht es: In den Vierfüßlerstand gehen, einatmen, Bauch Richtung Boden senken und den Kopf heben. Beim Ausatmen die Wirbelsäule zu einem Katzenbuckel runden. Auch andere kurze, gezielte Übungen können bereits eine spürbare Wirkung erzielen.
2. Bewegung am Arbeitsplatz: Es empfiehlt sich, am Arbeitsplatz häufig die Körperhaltung zu wechseln und nicht den ganzen Tag in der gleichen Position zu sitzen. Zwischendurch kann man sich öfter strecken. Aufstehen und zwischendurch gehen ist ebenfalls förderlich.
3. Bewegung in der Freizeit: Jede Bewegung hilft, man muss nicht unbedingt in den Kraftraum. Schon zusätzliche Spaziergänge sind von Vorteil. Dabei lassen sich leicht kleine Pausen für Beweglichkeitsübungen einbauen.
4. Vorbereitung auf Bewegung: Für anstrengende körperliche Tätigkeiten wie Gartenarbeit oder intensive Sporteinheiten empfiehlt es sich, langsam anzufangen und die Belastung schrittweise zu steigern.
5. Alte Hausmittel: Ob Wärme oder Kälte – was guttut, ist erlaubt. Wärmeanwendungen wie Kirschkernkissen, Wärmflaschen oder Heizkissen können entspannend wirken, während Kältepackungen oder Quarkwickel kühlen. Auch Pflaster mit Capsaicin, einem natürlichen Wirkstoff aus Chili, können die Beschwerden gezielt mildern. Entscheidend ist, was individuell als angenehm empfunden wird.
In seltenen Fällen können Kreuzschmerzen auf ernsthafte Ursachen hinweisen. Bei einem Verdacht auf einen Wirbelkörperbruch nach einer Verletzung oder bei geschwächter Knochenstruktur durch Osteoporose ist eine ärztliche Abklärung notwendig. Auch wenn Fieber und starke nächtliche Schmerzen auftreten, die auf eine bakterielle Entzündung hindeuten, sollte dies geprüft werden. Morgensteifigkeit von mehr als einer Stunde kann auf eine entzündlich-rheumatische Ursache hindeuten. Zudem sind Kreuzschmerzen bei vorangegangener Tumorerkrankung besonders zu beachten. Symptome wie Kribbeln in den Beinen, Taubheitsgefühle oder Muskelschwäche können auf eine Nervenbeeinträchtigung hinweisen. Diese sogenannten „roten Fahnen“ sollten unbedingt ärztlich abgeklärt werden.